deutscher Sozialpolitiker; SPD; Leiter des Ausschusses für Sozialpolitik des Deutschen Bundestages 1957-1976; Mitglied des Bundesparteivorstands u. des SPD-Fraktionsvorstands; maßgebl. Sprecher der SPD in sozialpolit. Fragen
* 20. Februar 1907 Berlin
† 6. Juni 1984 Berlin
Wirken
Ernst August Schellenberg war Berliner und "kleiner Leute" Kind. Seine Mutter, die einer Hugenottenfamilie entstammte, betrieb ein kleines Blumengeschäft. Mittels eines Stipendiums konnte Sch. das Paulsen-Realgymnasium bis zur mittleren Reife besuchen, wo er als "Sohn einer Blumenfrau" erstmals mit der sozialen Frage konfrontiert wurde.
1922 wurde er Lehrling bei der Schmiede-Berufsgenossenschaft, kam dann aber zur Berliner Zentrale für private Fürsorge, die vor allem vom liberalen und jüdischen Bürgertum getragen wurde. Neben seiner Berufstätigkeit besuchte er von 1927-29 das Sozialpolitische Seminar an der Deutschen Hochschule für Politik, das er mit dem Examen als Fürsorger abschloß. Anschließend war er zuerst Gasthörer an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und studierte dann nach Ablegung der "Hochbegabtenprüfung" an der gleichen Universität, ohne Abitur, Volkswirtschaft. Anfang 1933 promovierte er an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin mit einer Arbeit über "Der freiwillige Arbeitsdienst auf Grund der bisherigen Erfahrungen" zum Dr. rer. pol., nachdem er durch die Fakultät vom Examen als Diplomvolkswirt befreit und ihm für die Gasthörerzeit volle ...